Sich vor dem eigenen Herzen verbeugen… was ist Weihnachten? Warum stellt man bei uns zu Weihnachten eine Krippe auf, wo ein kleines Kind als Heiland verehrt wird?
Das Herz ist zu Weihnachten am meisten gefordert, nicht nur wegen der nicht enden wollenden Arbeit und der Aufgabenlisten. Mit kindlichen Erinnerungen geht man voller Hoffnung auf das Fest der Liebe zu, man denkt an ein besonderes Gefühl, ist hin und hergerissen und kauft, bringt, backt, verpackt, dekoriert, schreibt, denkt, besucht, und am Ende ist man erleichtert, wenn es wieder vorbei ist. Es liegt spürbar mehr Nervosität und Anspannung in der Luft, wir Menschen sind zu dieser Zeit im Jahreskreis gereizt und oft überfordert. Doch eigentlich dürfte man sich jetzt zurücklehnen, um sich selbst betrachten, sich zu pflegen innen wie außen, sich selbst mit viel Liebe akzeptieren so wie es ist, gebeutelt und geprägt vom Leben uns seinen Wegen. Solange wir rennen, und die Liebe und das Glück im Außen oder vor allem im Anderen suchen, wird das Weihnachtsherz nicht gefunden werden. Kein Tannenbaum, kein Geschenk und kein Braten, wird dieses besondere Gefühl herbeizaubern. Das Familienfest wird zu einer wahren Herausforderung. Kurz aufgezogene Weihnachtsstimmung wird vom Besuch der Verwandtschaft mit einem falschen Satz oder dem falschen Geschenk vernichtet. Das Spielen der Weihnachtsmusik lädt zum Summen ein, dann hört man nicht so genau, wie sich immer die gleichen zum Heilig Abend in Diskussionen verstricken. Und zu guter Letzt treiben verpflichtende Anrufe und Besuche im Bekannten bzw. Familienkreis das genervt Sein auf die Höchststufe.
Und doch gibt es Menschen, die feinfühlig diese besondere Weihnachtsenergie spüren, ganz nah und ganz tief drinnen. Eine wunderbare leichte Wärme, wie eine Sommerbrise, breitet sich in der Mitte der Brust aus, das Gefühl alles ist in Ordnung, ein alles darf Sein Gefühl entsteht. Das Weihnachtsherz ist klar und offen, freut sich wie das Kind in der Krippe, leuchtet und strahlt wie der Sternenschweif, wird beschenkt vom Leben wie von den Herren aus dem Morgenland, ist verbunden mit Mensch und Tier wie unter diesem einen Stall, und ehrt das Männliche sowie das Weibliche, verbunden in Form von Vater und Mutter. Und jeder kann es sehen, das heilige Kind, ursprünglich in seiner reinsten Form, ausgedrückt durch seine strahlenden Augen. Und dieses Kind wartet in uns, dass es nun wieder rauskommen darf, so wie es ist, mit allem verbunden, klar, offen und rein, das Herz prall gefüllt mit dem Wissen des Lebens. Der vielbesagte weihnachtliche Friede entsteht nur in einem Selbst.
Das ist unsere wahre Sehnsucht zu Weihnachten, ein kindliches Herz finden zu dürfen, voller Freude und Glück und es zu behalten, so lange wie nur möglich!
In diesem Sinne, wünscht mein inneres, kleines Kind und ich ein herzvolles Fest, mit einem Blick aufs Ganze und einem Vertrauen auf das Leben!